Verantwortung. Disziplin. Selbstbeobachtung: Alles Maßnahmen gegen die Angst. Denn wenn die Angst uns erst einmal packt, verlieren wir die Kontrolle. Die Mechanismen der Angst sind vielfältig. Sie kann uns z. B. vor sich hertreiben und uns dazu bringen, unsere Stopps zu eng zu setzen.

Ich erinnere mich an eine Situation, bei der ich bereit war, 20 Punkte zu verlieren. Dann bekam ich Angst und wollte nur noch 10 Punkte verlieren. Ich dachte ich mir irgendeinen Grund aus, den Stopp nachzuziehen und sah kurze Zeit später, wie der Markt mich ausstoppte … um dann, ohne sich noch einmal umzudrehen, in meine Richtung zu laufen.

„Weak Hands“, Schwache Hände, nennt man diese Trader. Weak Hands machen sich selbst zum Verlierer. Die Kehrseite der Angst? Die Gier! Gier, die zu maßlosen, verlustreichen Manövern verleitet  – dabei ist Gier nichts anderes als die Angst vor dem Mangel. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Angst ist deshalb eine Herausforderung, der wir uns nicht verweigern können. Sie holt uns sonst irgendwann ein. Im Ergebnis geht es darum, zu erkennen und zu akzeptieren, dass man trotz guter Ratschläge, Software, Gurus, Analysen und Systemen nicht immer gewinnen kann. Vielleicht sind wir ausgepowert, haben eine persönliche oder familiäre Krise, befinden uns in einem seelischen Häutungsprozess. Diese Situationen zu erkennen und erst dann wieder in den Trade einsteigen, wenn wir tatsächlich dazu bereit sind, hilft uns, niederschmetternde Abwärtsspiralen zu vermeiden …

Aushalten und Kurshalten, sind die vielleicht wichtigsten Gewinnerqualitäten!